{"id":28607,"date":"2020-03-18T16:23:00","date_gmt":"2020-03-18T15:23:00","guid":{"rendered":"https:\/\/webentwicklung-hess.com\/mbs2023\/?p=28607"},"modified":"2024-11-05T18:19:26","modified_gmt":"2024-11-05T17:19:26","slug":"differenzstrom-messung-rcm","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/mbs-ag.com\/differenzstrom-messung-rcm\/","title":{"rendered":"Differenzstrom \u2013 Messung RCM"},"content":{"rendered":"
Differenz-Stromwandler DACT und Differenzstrom-Konverter Relais<\/p>
Durch die Besch\u00e4digung der elektrischen Isolierung (Verminderung des Isolationswiderstandes) kann es immer wieder zu
Personensch\u00e4den kommen. Aus diesem Grund sind in vielen Anlagen Fehlerstromschutzschalter (RCDs) verbaut. Diese haben einen
definierten Ausl\u00f6sebereich von ca. 15 bis 30 mA.<\/p>
Neben diesem Fehlerstromschutzschalter gibt es als weitere Ma\u00dfnahme die Messung des Isolationswiderstandes der Anlage als
Wiederholungsmessung gem. DIN VDE 0105 Teil 100. Hier wird sichergestellt, dass die Anlage den Sicherheitsvorschriften und den
Errichtungsnormen entspricht. Diese Messung kann nur an einer spannungsfreien Anlage durchgef\u00fchrt werden. Der Richtwert liegt bei
vier Jahren.<\/p>
Aufgrund von finanziellen Aspekten werden k\u00fcrzere Pr\u00fcfintervalle, auch wenn die Anlage schon deutlich gealtert ist, nicht bevorzugt.
Um trotzdem Degenerationserscheinungen in dem Isolationssystem der Anlage fr\u00fchzeitig zu erkennen und somit einer nicht geplanten
Abschaltung entgegen zu wirken, empfiehlt sich eine Differenzstrommessung.
Mit dieser Methode k\u00f6nnen schon sehr geringe Fehlerstr\u00f6me detektiert werden, die Ursache der degenerierenden Isolation sein
k\u00f6nnen. Neben diesen Fehlerstr\u00f6men gibt es aber weitere Ph\u00e4nomene, die den Sachverhalt etwas verkomplizieren. So werden
beispielsweise neben dem Fehlerstrom bzw. dem anlagentypischen ohmschen Ableitstrom diverse kapazitive Ableitstr\u00f6me gemessen,
die \u00fcber den Isolationszustand der Anlage keine Auskunft geben k\u00f6nnen.<\/p>
Diese Ableitstr\u00f6me werden oft von mit Elektromotoren betriebenen Maschinen erzeugt. In der gro\u00dfen Wicklungskapazit\u00e4t des Motors
zum Blechpaket und damit zum Geh\u00e4use k\u00f6nnen kapazitive Ableitstr\u00f6me flie\u00dfen, die sich beim Betrieb mit Frequenzumrichtern noch
erheblich vergr\u00f6\u00dfern und sogar zu Sch\u00e4den an den Motorkugellagern f\u00fchren k\u00f6nnen. Auch die Kapazit\u00e4t von langen Motorleitungen
f\u00fchrt zu Ableitstr\u00f6men \u00fcber den Schirm. Diese Ableitstr\u00f6me haben zur Folge, dass oft ein Differenzstrom jenseits der 30 mA gemessen
wird.<\/p>
Trotz dieser Schwierigkeiten ist es oftmals m\u00f6glich, eine gewisse Tendenz im Differenzstrom zu erkennen. Dies sollte dann als
Zeichen f\u00fcr eine vorgezogene Wiederholungspr\u00fcfung gem. der DIN VDE 0105 Teil 100 interpretiert werden.
Die Differenzstrommessung wird mit den Differenzstromwandlern DACT durchgef\u00fchrt. Diese sind mit einigen Universal-Messger\u00e4ten
kompatibel oder stellen mit einem Zusatzger\u00e4t einen 4-20 mA Ausgang bereit. Daneben gibt es noch die M\u00f6glichkeit ein Relais anzuschlie\u00dfen.<\/p>